Wie jede/r IserlohnerIn durch die flächendeckende Plakatierung im ganzen
Stadtgebiet erfahren konnte, fand am Samstag, den 30. Oktober 1999 der erste Iserlohner
Schulkulturtag statt. Das Motto lautete: Wir machen Theater gegen Gewalt an Schulen. Es
ging darum, dass sich SchülerInnen aller Iserlohner Schulen sich gegen Gewalt einsetzen
und dies in verschiedener Art und Weise zeigen und dokumentieren.
Natürlich waren wir SchülerInnen der Klasse 9.5 - auch dabei, denn wir hatten
gerade zu diesem Thema auch etwas zu sagen. Wir hatten nämlich kurz vorher im
Schullandheim in Nordhelle ein 3-tägiges Projekt zu diesem Thema durchgeführt. Wir
hatten uns nun für diesen Schulkulturtag etwas ganz besonderes einfallen lassen. Wir
wollten den Leuten zeigen, welche Wirkung Zuschauer auf Streitigkeiten haben.
Bild 1
Also haben wir im Parktheater einen Stand aufgebaut und haben mit "Encounter
Bads" das sind Schaumstoffschläger mit denen man sich schlagen, aber nicht
verletzen kann - eine Schlägerei angezettelt. Dazu haben wir uns Leute ausgesucht, die
zufällig vorbeikamen und sie gebeten, mitzumachen. Während sie sich mit den Bads
geschlagen haben, feuerten wir, d.h. einige SchülerInnen, die sich unter das Publikum
gemischt hatten, abwechselnd den einen oder den anderen Kontrahenten an. Und siehe da: der
oder diejenige wurde durch das Anfeuern scheinbar gestärkt und schlug viel fester auf den
Kontrahenten als vorher.
Bild 2
Nach dem Kampf haben wir die Kontrahenten und unbeteiligte Zuschauer danach befragt
,ob ihnen etwas aufgefallen sei. Die meisten sogar die Kontrahenten selber -
sagten, dass das Anfeuern dazu motiviert hat, fester zu schlagen. Somit hatten wir
bewiesen, dass das Anfeuern oder nur das passive Zuschauen während einer Schlägerei
genau der falsche Weg ist, eine Streitigkeit zu beenden!!!
Bild 3
Aber diese Situationen kann man ständig auf Schulhöfen aller Schule antreffen: zwei
SchülerInnen streiten sich laut und alle anderen stehen drum herum. Allein die
Anwesenheit von KlassenkameradInnen motiviert dann zu Beleidigungen, Schubsereien und
manchmal leider auch zu Schlägereien.
Neben dieser Mitmachaktion hatten sich aber auch andere SchülerInnen unserer Schule
ihre Gedanken zu diesem Thema gemacht: SchülerInnen der Oberstufe schufen extra für
diesen Schulkulturtag eine Bilderwand mit sehr nachdenklich stimmenden und z.T. sehr
traurigen Bildern: verscjhiedene Motive nach Pablo Picassos "Guernica".
Bild 4
Der KuMuDa-Kurs des bereits entlassenen alten 10er-Jahrgangs führte unter der Regie
von Herrn Schmalor und Frau Segrefe im Studio des Parktheaters das Stück "Lysistrata
make love not war" von E. Fried auf und im Foyer spielte die Big-Band der
Musikklasse aus Gerlingsen unter der Leitung von Wilfried Pieper.
Im großen und ganzen war es ein sehr erfolgreicher, aber auch sehr anstrengender Tag.
Wir hoffen, dass es auch im nächsten Jahr einen Schulkulturtag geben wird und das der
dann genauso erfolgreich und mit noch mehr Besuchern verläuft. Vielleicht schafft man es
dann auch die Leute zu motivieren, die sonst nicht zu derartigen Veranstaltungen kommen.
Hoffentlich seid ihr/ sind Sie auch dabei!